Gründung

Aufgrund einer Ausschreibung im Marktheidenfelder Boten, versammelten sich am 4. Oktober 1924 im Nebenzimmer des Gasthauses Schwanen 13 junge Bürger, um den KKS Marktheidenfeld zu gründen. Der 1. Schützenmeister des KKS Holzkirchhausen, Herr Lehrer Binder machte die Anwesenden mit den notwendigen Bedingungen zur Gründung eines Schützenvereins vertraut. Die Versammlung wählte aus Ihrer Mitte Herrn Georg Wahlrab zu ihrem vorläufigen Vorsitzenden und Schießleiter. Er wurde beauftragt, zusammen mit Herrn Conrad Bonfig die Führung des Vereins bis zur ordentlichen Gründungsversammlung zu übernehmen.

Bereits am 10. Oktober fand das erste Übungsschießen mit Unterstützung der Waffenhandlung Bonfig im Saal des „Löwen“ statt. Am 18. Januar 1925 veranstaltete der Verein sein 1. Preisschießen. Bei der 1. ordentlichen Hauptversammlung mit Neuwahlen der Vorstandschaft am 31.1.1925 im Gasthaus „ Zum Löwen“ wurde Herr Georg Wahlrab als 1. Vorsitzender bestätigt. Um die spärliche Vereinskasse aufzufüllen, wurden damals mit viel Erfolg von den Mitgliedern Theaterstücke aufgeführt. Nachdem der damalige Marktgemeinderat dem KKS in den städtischen Anlagen ein Grundstück in Erbbaurecht zur Verfügung stellte, begann man 1925 mit dem Bau eines Schießplatzes und eines kleinen Schützenhauses, das am 30. Mai 1926 eingeweiht wurde. Verbunden mit einem Preisschießen fand das 1. Waldfest statt, das bis in die heutige Zeit einen festen Platz im Festkalender der Stadt hat.

1. SAALSCHIESSEN AM 10. OKTOBER 1924

Das Vereinsgrundstück

Im Jahre 1927, der Verein zählte inzwischen 45 Mitglieder, erhielten wir hohen Besuch von Prinz Alfons von Bayern, der sich lobend über die gute Anlage aussprach. Der Verein wurde im Jahre 1930 in das Vereinsregister eingetragen. Neben dem Schießen wurden auch Kegelabende und gemütliche und gesellige Vereinsabende durchgeführt.

Ab dem Jahr 1933 bestimmten immer mehr übergeordnete Stellen das Vereinsleben, das schließlich im Jahr 1936 im Zuge der Auflösung der deutschen Schützenverbände vorerst endete. Es kam der 2. Weltkrieg, aus dem viele Mitglieder des KKS nicht mehr zurückkehrten. Unsere Schießanlagen waren fast völlig zerstört.

Am 16. April 1955 versammelten sich im ehemaligen Vereinslokal „Gasthaus zum Löwen“ einige alte Mitglieder, um den Wunsch vieler Marktheidenfelder, den Verein wieder aufleben zu lassen, in die Tat umzusetzen. Herr Friedrich Böger übernahm das Amt des Vorstandes. Seine wichtigste Aufgabe sollte es sein, alle alten Mitglieder persönlich aufzusuchen und anzusprechen, daß sie dem KKS wieder beitreten und ihn unterstützen. Bei einer Versammlung am 24. April 1955 wurde Herr Karl Deubert zum 1. Vorstand gewählt. Mit Eifer ging man jetzt daran, den früheren Schießplatz wieder herzurichten. In der Zwischenzeit begnügte man sich damit, im Gasthaus „Bräustübl“ auf einem provisorischen Luftgewehrstand zu schießen

Im Juli 1958 war dann die alte Anlage wieder soweit hergerichtet, daß auf den Luftgewehrständen geschossen werden konnte. Der Verein war bereits wieder auf über 80 Mitglieder angewachsen. Die vorhandenen Räumlichkeiten reichten nicht mehr aus, um einen reibungslosen Schießbetrieb abwickeln zu können. So reifte der Plan, ein neues Schützenheim zu bauen. In unzähligen freiwilligen Arbeitsstunden der Mitglieder wurde das Schützenheim erstellt und im Jahre des 40-jährigen Bestehens seiner Bestimmung übergeben.

ALLES AUF ANFANG

DER GUTE RUF

In der Folgezeit machte sich der KKS durch seine sportlichen Leistungen nicht nur im Schützengau einen guten Namen, er fand auch durch seine geselligen Veranstaltungen viele Freunde in Marktheidenfeld. So konnten einige neue Mitglieder, vor allem Jugendliche für den Verein geworben werden. Doch schon bald waren die vorhandenen Anlagen wieder zu klein und die Vorstandschaft mußte sich mit einer erneuten Erweiterung der Schießanlagen befassen. Man beschloß, eine neue Schießhalle für 10 Luftgewehrstände an das bestehende Schützenhaus anzubauen. Nach einer Bauzeit von fast 3 Jahren wurde der Anbau im Rahmen des Waldfestes zum 50-jährigen Jubiläum im Juli 1974 eingeweiht. Am Festkommersabend wurden zahlreiche langjährige und verdiente Mitglieder durch den damaligen 1. Schützenmeister Edgar Simon ausgezeichnet.

In den nächsten Jahren legten wir sehr großen Wert auf die sportlichen Aktivitäten. Im Jahre 1983 wurde der Wunsch nach einer Erweiterung der Schießanlagen in Form von 3 Kleinkaliberständen und 5 Pistolenständen immer lauter. Man begann damit im Jahre 1984. Im Jahre 1987 rüsteten wir dann unsere Luftgewehrstände auf elektrische Scheiben-
zuganlagen um. Fast alle Stände wurden von Mitgliedern gespendet. Eine neue Heizung für das Schützenhaus leisteten wir uns im Jahre 1990. (Das Kapitel Bauarbeiten wurde vorerst mit der Renovierung der Sanitäranlagen mit Hilfe einiger fleißiger freiwilliger Helfer im Jahre 1997 abgeschlossen).
Am 1.4.1995 ging beim KKS die Ära Edgar Simon zu Ende. Nach 30-jähriger ununterbrochener Tätigkeit in der Vorstandschaft, davon 6 Jahre als 1. Kassier und 24 Jahre als 1. Schützenmeister, wurde er zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Sein Nachfolger Günther Kuhn führte den Verein bis zum Jahre 2005.
Von 2005 bis 2014 Jahr bestimmte Gerhard Gesell als 1. Schützenmeister die Geschicke des Kleinkaliber-Schützenverein Marktheidenfeld. In diese Zeit fällt die Errichtung eines neuen Gebäudes für die Außenbewirtung am Waldfest, an der Stelle der früheren Schießbude. Das Dach der Schießhalle ist mit Faserzementplatten neu gedeckt worden.

Seit April 2014 ist Thomas Gesell der 1. Vorsitzende (Schützenmeister). Er hat die Renovierung der historischen Waldfestkloanlage vorangebracht. Aufstockung der Mauern, Ringanker, neuer Dachstuhl, in Eigenregie erstellt, und Dacheindeckung mit gebrauchten Dachziegeln welche schon Gerhard Gesell zu diesem Zweck organisiert hat. Der Baumbestand auf dem Schützenfestplatz ist auf Kosten der Stadtverwaltung ausgelichtet worden. Die Schutzgeländer sind neu und freistehend erstellt worden (vorher waren waagrechte Balken an die Bäume genagelt und haben diese geschädigt). Das Schützenhaus hat 2017 einen neuen Innenanstrich, neue isolierende Kunststofffenster und Türen mit elektrisch betriebenen und isolierten Rollläden erhalten. Die Fenster-Rollläden können nun mit Fernbedienung gesteuert werden. 2018 ist die Raumdecke im Schützenhaus energetisch saniert worden. Glasfaserdämmplatten, Gipsfaserplatten und ein neuer, heller, Anstrich ersetzen die alten, dunkel gewordenen, Nut- und Federbretter. Die Beleuchtung ist auf LED umgestellt worden.

NACHFOLGE & RENOVIERUNGEN